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  Angespannte Situation am europäischen Mineralölmarkt
 
Der Mineralölmarkt standFVMI_Autobahn in den letzten Wochen und Monaten vor logistischen Herausforderungen. Das hat sich insbesondere bei Dieselkraftstoffen bemerkbar gemacht. Mehrere Faktoren haben im Herbst diese Entwicklung verursacht und beschleunigt.
 
Durch die gute Wirtschaftslage in Europa herrscht eine generell hohe Nachfrage nach Diesel. Zusätzlich führte der Ausfall der Raffinerie Vohburg in Bayern durch einen Brand zu einer Verknappung der Liefermöglichkeiten. Spürbar war diese Entwicklung insbesondere auf den Spotmärkten, wo sich für den Mineralölhandel und dessen Kunden zeitweise eine angespannte Versorgungssituation ergab.
 
Importe von Dieselkraftstoffen aus Deutschland waren in den letzten Monaten nur eingeschränkt möglich. Logistische Herausforderungen ergaben sich durch Niederwasser am Rhein und auch auf der Donau. Da die Flüsse zu wenig Wasser führten, konnten die Tankschiffe nicht voll beladen fahren. Oft war nur ein Viertel bis ein Sechstel der üblichen Ladung möglich. Leider war es auch nicht möglich, die erforderlichen Transportkapazitäten durch die Eisenbahn auszugleichen, der Lokführermangel bei allen Eisenbahn-Verkehrsunternehmen verschärfte die Situation. Auch die Transportkapazitäten auf der Straße waren bald erschöpft.
 
Ihren vertragsmäßigen Verpflichtungen konnten die Mineralölunternehmen bei der Belieferung ihrer Kunden jedoch stets nachkommen, auch die heimische Kraftstoffproduktion lief auf Hochtouren.
 
Importe von Dieselkraftstoffen kommen insbesondere aus den europäischen Nachbarländern Deutschland, Slowakei, Ungarn, Italien und Slowenien. Jährlich sind das etwa 4,5 Millionen Tonnen allein an Dieselkraftstoff, rund 70 Prozent davon stammen aus Deutschland (3,1 Mio. t). Etwa 57 Prozent der Dieselkraftstoffe werden über das öffentlich zugängliche Tankstellennetz verkauft. Die verbliebenen 43 Prozent gehen an betriebliche Tanklager von Großkunden, wie Transport- und Bauunternehmen, an LKW-Autohöfe oder die öffentliche Hand. Der Gesamtverbrauch an Diesel beträgt in Österreich jährlich rund 7 Millionen Tonnen, an Benzin sind es etwas über 1,6 Millionen Tonnen.