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  Vom Rohöl zum Tankstellenprodukt: Was bei Preisveränderungen zu beachten ist​

Preisveränderungen am Rohölmarkt – in beide Richtungen – schlagen sich stets nur in abgeschwächter Form auf den Kraftstoffpreis an den Zapfsäulen nieder. Warum ist das so?
 
Mit Rohöl lässt sich nicht Auto fahren – für die Verbrennungsmotoren sind raffinierte Kraftstoffe erforderlich. Um aus Rohöl die an den Tankstellen angebotenen Produkte Benzin oder Diesel zu erhalten, ist in erster Linie eine kostenintensive Verarbeitung in den Raffinerien notwendig. Außerdem sind Transport- und Vertriebssysteme sowie umfassende Forschungsarbeiten erforderlich, die Personal- und Betriebsaufwendungen bedingen und von den Rohölpreisschwankungen unabhängig sind.
 
FVMI-Tankuhr_5_2018

Außerdem ist zu beachten, dass es sich bei der Mineralölsteuer um eine fixe Verbrauchsabgabe und nicht, wie bei der Umsatzsteuer, um einen prozentualen Steuersatz handelt. Zu geringeren Preissenkungen kommt es auch dann, wenn der Dollar, der weltweit auf den Ölmärkten als Verrechnungswährung dient, gegenüber dem Euro stärker wird. So verteuert ein starker Dollar den Preis pro Barrel für Nicht-Dollarländer.

Fakt ist: Über die Hälfte des Kraftstoffpreises wandert in den Staatshaushalt, und in den vergangenen zwei Jahren pendelten die Rohölpreise zwischen 30 und fast 80 US-Dollar. Gleichzeitig gab es jedoch in diesem Zeitraum an den Tankstellen keine Preisveränderungen im Ausmaß von 166 %.