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DGMK/ÖGEW Frühjahrstagung 2024 mit starker Österreich-Präsenz
Unter dem Titel „ Shape up the subsurface industry for a changing energy landscape” ging in Celle von 15. bis 16. Mai die Frühjahrstagung von DGMK und ÖGEW über die Bühne. Im Rahmen des abwechslungsreichen Tagungsprogramms wurde die Transformation der Energielandschaft in ihren unterschiedlichen Facetten beleuchtet und dabei auf die maßgebliche Rolle der Untergrundindustrie eingegangen.
Auf Einladung der DGMK (Deutsche Wissenschaftliche Gesellschaft für nachhaltige Energieträger, Mobilität und Kohlenstoffkreisläufe) sowie der ÖGEW (Österreichische Gesellschaft für Energiewissenschaften) trafen sich ca. 620 Teilnehmer*innen und 34 Aussteller*innen für zwei Tage in Celle (Niedersachsen), um sich über aktuelle und künftige Entwicklungen in den Bereichen Geo-Energiesysteme und Untertagetechnologie auszutauschen.
Speichertechnologien als Back-up der grünen Transformation Die anwesenden Expert*innen aus Wissenschaft und Wirtschaft sind sich einig, dass Geo-Energiesysteme und Untertagetechnologien unverzichtbar für die Energiewende sind, wie DGMK-Geschäftsführerin Gesa Netzeband im Rahmen der feierlichen Eröffnung betont. So fungieren unterirdische Speicher für Erdgas, Wasserstoff bis hin zu CO2 als Back-up für die volatile Erzeugung erneuerbarer Energien z.B. aus Sonne und Wind. Umso erfreulicher ist es, dass sich Deutschland bereits darauf festgelegt hat, Möglichkeiten zur Einspeicherung von CO2 aktiv zu verfolgen, wie Jürgen Rückheim, Vorsitzender des DGMK Fachbereiches Geo-Energiesysteme und Untertagetechnologien erläutert. Eine zentrale Herausforderung sieht der Energieexperte allerdings im drohenden Fachkräftemangel. So sind insbesondere in den letzten Jahren in Deutschland mehr junge Wissenschaftler*innen ausgewandert als hinzugekommen. Das schwächt den Standort und erschwert wichtige Fortschritte in zukunftsweisenden Industrie- und Forschungszweigen wie der Geothermie oder der Batterieentwicklung.
Heimische Energiewirtschaft stark vertreten Mit insgesamt 15 Beiträgen mit österreichischer Beteiligung war auch die heimische Energiewirtschaft stark auf der DGMK/ÖGEW Frühjahrstagung vertreten. Zahlreiche Expert*innen und Branchenvertreter*innen diskutierten über die Zukunft der Untertagetechnologien sowie damit verbundene Chancen und Herausforderungen für die Energiewende, darunter Reinhard Oswald (Präsident der ÖGEW), der die Abendveranstaltung mit feierlichen Grußworten eröffnete, sowie Linda Kirchberger (Wien Energie), die einen Vortrag zum Potenzial von Geothermie im Bereich der Fernwärme hielt. Die OMV und Wien Energie bündeln demnach ihre Kräfte, um Tiefengeothermie im Großraum Wien nutzbar zu machen. Durch die Entwicklung von Tiefengeothermie-Anlagen mit einer Leistung von bis zu 200 Megawatt sollen künftig bis zu 200.000 Wiener Haushalte mit klimaneutraler Fernwärme versorgt werden. Darüber hinaus waren OMV, ONEO, RAG und der Montanuniversität Leoben mit zahlreichen weiteren Vortragenden und Diskutant*innen auf der Fachtagung vertreten, zusätzlich moderierten Theresa Schröckenfuchs und Andrea Payer-Moser jeweils ein Diskussionspanel.
Im Rahmen der DGMK/ÖGEW Frühjahrstagung zeigte sich einmal mehr die Bedeutung und Notwendigkeit der Kooperation von Industrie und Wissenschaft zur Transformation des Energiesystems. Fest steht jedenfalls, dass sich aktuelle und künftig Herausforderungen der Klimawende nur mit innovativen und technologieoffenen Zugängen bewältigen lassen.
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