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  Die neue Shell Austria-Doppelspitze im Interview

Seit Jahresbeginn steht das Österreichgeschäft von Shell unter der gemeinsamen Leitung von Mag. Sabine Hauser und Rainer Klöpfer. Im Interview sprechen die beiden über das Business in Krisenzeiten und geben Einblick in die Zukunftspläne des Unternehmens.
 
Frau Mag. Hauser, Herr Klöpfer, seit(c) shell Jahresanfang führen Sie gemeinsam die Shell Austria GmbH. Wie haben Sie die ersten Monate der Zusammenarbeit erlebt?

Rainer Klöpfer: Die ersten Monate waren für mich sehr spannend, verbunden mit neuen Eindrücken und Herausforderungen - das Thema Energiewende begleitet uns natürlich von Anfang an als Mittelpunkt unserer Bemühungen.  Ich empfinde die Zusammenarbeit in der Geschäftsführung wirklich gut und bin überzeugt, dass wir bevorstehende Herausforderungen meistern werden.

Sabine Hauser: Wir haben uns ganz bewusst für eine Doppelspitze entschieden, um unsere Erfahrungen in idealer Weise gemeinsam zu bündeln. So wollen wir möglichst viele Synergien nutzen, was sich in den letzten Wochen während unserer bisherigen Zusammenarbeit durchaus bestätigt hat.

Pandemie, Ukraine-Krieg, Klimawandel, Fachkräftemangel – wir leben in turbulenten Zeiten. Welche konkreten Herausforderungen sehen Sie für Shell?

Sabine Hauser: Die aktuelle Gemengelage wirft ein Schlaglicht auf das energiepolitische Dreieck, das es zu managen gilt: Energiesicherheit – Energiekosten – Energiewende hin zu weniger CO2. Im Grunde ist die Powering Progress Strategie von Shell genau darauf ausgelegt: als Energieunternehmen Menschen und Unternehmen mit der Energie zu versorgen, die sie täglich brauchen die und auch erschwinglich ist, sowie dazu beizutragen, dass sich die Energieversorgung – das heißt unser Angebot und unsere Arbeit – im Einklang mit dem Pariser Klimaabkommen in Richtung Netto-Null CO2-Emissionen bewegt.

Rainer Klöpfer: Genau darauf richten wir unsere Arbeit auch in Österreich und den Nachbarländern aus: Wir arbeiten hart daran unseren Beitrag zu leisten, trotz Sanktionen und Rückzug aus Russland die Energieversorgung und Mobilität unserer Kunden zu sichern. Weshalb wir kontinuierlich in Alternativen wie die E-Mobilität, den Aufbau der Wasserstoffwirtschaft, etc. investieren.

Shell zielt darauf ab, bis 2050 ein Energieunternehmen mit Netto Null Treibhausgasemissionen zu werden. Welche Maßnahmen planen Sie in Österreich, um einen Beitrag zur Energiewende zu leisten?

Sabine Hauser: Die Reise dahin wird in den Ländern sowie auch in den Sektoren, in denen wir tätig sind, unterschiedlich schnell gehen und auch unterschiedlich aussehen. Wenn wir uns die private Mo-bilität in Österreich anschauen, haben wir uns vorgenommen, ein flächendeckendes Shell Recharge Ladenetzwerk zu erbauen. Zuerst fokussieren wir uns auf die Autobahnstationen, da diese maßgeblich sind, um Langstrecken mit einem E-Auto zu ermöglichen. Ebenso haben wir seit 2022 eine Kooperati-on mit REWE und werden in den nächsten Jahren 100 Ultraschnellladestationen an Billa, Billa Plus, Penny und Bipa Filialen errichten. Wir wollen unseren Kund*innen langfristig die Möglichkeit bieten, zu tanken wo sie es gerade brauchen: zu Hause, an der Tankstelle, an der Autobahn oder während des Einkaufens. So wollen wir es Österreicher*innen erleichtern, auf ein E-Auto umzusteigen.

Rainer Klöpfer: Ein weiterer Schritt in Richtung Netto-Null Emissionen in Österreich ist die Errichtung eines Bio-LNG Tankstellennetzes. Der Schwerlastfernverkehr macht, vor allem auch für ein Transitland wie Österreich, einen erheblichen Teil der CO2 Emissionen aus. Durch die Verwendung von Bio-LNG bieten wir eine Möglichkeit diesen Bereich rasch zu dekarbonisieren. Der Kraftstoff wird aus Biomethan aus nachhaltigen Reststoffen hergestellt. Noch in diesem Jahr eröffnen wir unsere erste (Bio-) LNG Tankstelle in St. Marienkirchen bei Schärding. Voraussichtlich werden wir dieses Jahr auch noch eine zweite eröffnen können.

Wasserstoff wollen wir in Zukunft ebenso auf die Straßen Österreichs bringen, für den Personen- sowie auch für den Güterverkehr. Shell kooperiert mit Daimler, um die Einführung von wasserstoffbasierten Brennstoffzellen-Lkw in Europa gemeinsam voranzutreiben. Hierzu errichten wir zunächst ein Wasserstoff-Tankstellennetzwerk für dekarbonisierten Wasserstoff zwischen drei Produktionsstandorten in Rotterdam in den Niederlanden sowie in Köln und Hamburg. Im Anschluss wird Daimler die ersten schweren Wasserstoff-Lkw an Kund*innen übergeben. Parallel dazu stellen wir die Weichen für ein zukünftiges Wasserstofftankstellennetz in Österreich.

Foto: (c) Shell