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  Internationaler Schulterschluss für mehr Innovation

Lässt sich ein globales Problem wie der Klimawandel auf nationaler Ebene sinnvoll bekämpfen? Nein, meinen die Experten von Avenir Suisse. Vielmehr brauche es einen gemeinsamen internationalen Ansatz sowie die Akzeptanz aller verfügbaren Energieträger, um Innovationen mehr Raum zu geben.

Grüne EnergieEs wird kritisch debattiert, wer die Schuld am Klimawandel trägt – ob es nun die industrielle Landwirtschaft mit Massentierhaltung und übermäßigem Düngemitteleinsatz, der Billigfleisch vom Diskonter essende Bürger, die Energieunternehmen, die den steigenden Energiebedarf der Bevölkerung stillen, oder der boomende Flugverkehr sind? Die Konsumenten, die Industrie, die Politik – die Debatte ist inhaltlich sehr facettenreich. 

Fest steht aber, und dabei sind sich alle einig, dass gemeinsam an Lösungen gearbeitet werden muss. An Lösungen, die unseren Wirtschaftsstandort nicht in Gefahr bringen und gleichzeitig keine Senkung der Lebensqualität für die Konsumenten bedeuten. Gefragt sind wir also alle, aber wie gehen wir es an? Was kann eine kleine Volkswirtschaft wie Österreich beitragen?

Nationale Alleingänge könnten gravierende Wettbewerbsnachteile verursachen – ohne jeglichen positiven Effekt auf das globale Klima. Zu diesem Schluss kommt auch der Schweizer Thinktank Avenir Suisse. Die Experten sind sich sicher, dass die Lösung nur in einem internationalen Ansatz bestehen kann und dafür viel mehr in technische Innovation, Forschung und Entwicklung investiert werden müsste. Politische Maßnahmen, die Wachstum und Produktivität senken, sind kontraproduktiv. Auch braucht es die Akzeptanz aller verfügbaren Energieträger, denn Verbote und Einschränkungen in der Auswahl der Technik würden mögliche Modernisierungen blockieren.

Einige interessante Zahlen: Bei den CO2-Emissionen im Landverkehr gehört Österreich mit 2,6 Tonnen pro Kopf und Jahr zu den Spitzenreitern in der EU und liegt damit deutlich über dem EU-Schnitt (2018). Am globalen CO2-Ausstoß hat Österreich jedoch lediglich einen Anteil von 0,2 %, die EU liegt knapp unter 10 %.