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  Mobilität der Zukunft – was werden wir in Zukunft tanken?

Erst wenn alternative Antriebe und Kraftstoffe technisch und von den Kosten her wettbewerbsfähig sind, kann die Mobilitätswende im Massshutterstock_2841927890enmarkt gelingen. Ausgangspunkt muss die technologische Entwicklung sein.

Die Entwicklung innovativer Technologien und hocheffizienter Energieträger verleiht der Wirtschaft Flexibilität und die Möglichkeit, für jeden Sektor und jede Anwendung die optimale Lösung zur Energieversorgung zu finden.

Die E-Mobilität ist dafür ein zentraler Baustein. Bei Betrachtung des Wachstums und der Anforderungen des Flug-, Schiffs- oder auch LKW-Verkehrs wird aber auch klar, dass E-Mobilität allein dafür nicht ausreichen wird. Flüssige Kraftstoffe werden auch weiterhin benötigt werden – dank ihrer spezifischen Eigenschaften haben diese insbesondere im Verkehrssektor eine große Bedeutung. Sie können über größere Zeiträume verlustfrei gespeichert und über lange Strecken transportiert werden.

Auch der Einsatzbereich von Wasserstoff wird sich in Zukunft gewaltig vergrößern. Seine Energie kann auch mobil mit einem Brennstoffzellensystem genutzt werden. Dieses ist doppelt so effizient wie ein Verbrennungsmotor, das heißt man braucht nur die halbe Energie für die gleiche Leistung. Ebenso kann Bio-LNG aufgrund seiner hohen Energiedichte vielfältig eingesetzt werden und einen wichtigen Beitrag zum Erreichen der Klimaziele leisten, vor allem im Straßengüter- und Schiffsverkehr.

Verbrennungsmotor und Klimaschutz sind kein Widerspruch
Der Verbrennungsmotor und Klimaschutz sind keine unvereinbaren Gegensätze. Flüssige Energieträger könnten mittlerweile – bei entsprechenden Investitionen und der dafür notwendigen Planungssicherheit – klimaneutral hergestellt werden. Dafür gibt es unterschiedliche technologische Verfahren, die in allen Verkehrssektoren über den gesamten Lebenszyklus hinweg eine emissionsarme Mobilität ermöglichen: Biokraftstoffe, Wasserstoff sowie eFuels, also strombasierte flüssige Kraftstoffe (Power-to-Liquids inkl. Verfahren zur Kohlenstoffabscheidung und -nutzung).

Ein nachhaltiger Mobilitätsmix der Zukunft ist ohne eFuels und Biokraftstoffe nur schwer vorstellbar. eFuels werden ausschließlich mit erneuerbaren Energien erzeugt. Zudem stammt das in der Herstellung verwendete CO2 aus der Umgebungsluft. Damit wird das Treibhausgas zum Rohstoff. eFuels können fossile Kraftstoffe schrittweise ergänzen und langfristig ersetzen. Sie wirken unmittelbar im Bestand und somit deutlich schneller als es bei einer Erneuerung der Infrastruktur und ganzer Fahrzeugenflotten möglich wäre.

Die Nutzung von Kraftstoffalternativen hängt zu einem großen Teil von der Bereitstellung erneuerbarer Energien und der Infrastruktur ab. Langfristig werden sich vermehrt Technologien durchsetzen, die auf die direkte Nutzung von Wasserstoff bzw. auf die Vermeidung von Kohlenstoff als Energieträger setzen. Allerdings fehlt es hier noch an der notwendigen Infrastruktur und an den Quellen für erneuerbaren Strom – und an den politischen Rahmenbedingungen, die Planungs- und damit Investitionssicherheit gewährleisten.

Höheres Innovationspotential durch Technologieoffenheit
Was es braucht ist eine Mobilitätslösung, die die Klimaziele erfüllt und gleichzeitig den Ansprüchen in Bezug auf Bezahlbarkeit, Reichweite und Zuverlässigkeit gerecht wird. Kein leichtes Unterfangen, und doch nicht unmöglich, wenn technologieoffen an die Sache herangegangen wird.

Eine technologieoffene Herangehensweise hat den Vorteil, dass sich die Forschung und Entwicklung weiterhin auf die beste Lösung und größte Innovation für eine klimaneutrale Mobilität konzentrieren kann. Politisch verordnete Einschränkungen etwa in der Antriebstechnik würden wesentliche Innovationspotentiale von vornherein ungenützt lassen.