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  Quo vadis E-Auto?

Beim Thema Elektromobilität E-Mobilitätscheiden sich die Geister. Wohl kaum eine Technik des 21. Jahrhunderts wird so kontrovers diskutiert wie das Elektroauto. Argumente gibt es sowohl dafür als auch dagegen, wir haben uns die Fakten angesehen.

Um der Frage auf den Grund zu gehen, ob ein E-Auto umweltfreundlicher ist als ein Pkw mit Verbrennungsmotor, muss das Thema gesamtheitlich betrachtet werden. Der Betrieb ist beim E-Auto zwar emissionsfrei, jedoch entstehen bei der Produktion der Batterie und der Energie für das Aufladen Emissionen. Im Expertenbericht „Mobilität 2030" hat der ÖAMTC berechnet, dass man mit einem E-Auto 40.000 bis 60.000 Kilometer fahren müsste, um tatsächlich CO2-neutraler unterwegs zu sein als mit einem Diesel- oder Benzinfahrzeug. Für den umweltfreundlichen Betrieb von E-Autos ist die Verwendung von Strom aus erneuerbaren Energieträgern eine Voraussetzung.

Die Lithium-Ionen-Batterien in E-Autos sind in der Lage, große Mengen elektrischer Energie zu speichern, doch was die Reichweite betrifft, können E-Autos bisher nicht mit Verbrennern mithalten. Kleinere Modelle müssen bereits nach nur 150 Kilometern an die Ladesäule, der Durchschnitt kann circa 200 Kilometer zurücklegen. Hier verspricht die Zukunft deutliche Verbesserungen: Die Technologie soll in den nächsten Jahren weiter verfeinert werden. An die nächste Akku-Generation, die Lithium-Luft-Batterie, deren marktfähige Anwendung allerdings noch in weiterer Zukunft liegt, werden hohe Anforderungen gestellt: Die Kapazität muss steigen, das Gewicht darf sich aber nicht erhöhen. Gleichzeitig soll der Preis möglichst erschwinglich bleiben.

Den hohen Kaufpreisen von E-Autos, denen mit Förderungen entgegengewirkt wird, stehen grundsätzlich günstigere Unterhaltskosten im Vergleich zum herkömmlichen Verbrenner gegenüber. Neben der Reichweite ist für potentielle Nutzer und Interessenten auch die lange Ladedauer noch ein Manko der E-Autos, hinzu kommt das noch nicht flächendeckend ausgebaute Ladestationsnetz. Die Reichweite kann aber auch kein Problem darstellen, wenn über Nacht oder am Arbeitsplatz „slow“ geladen wird. Demgegenüber steht das „fast“ Laden, das bereits an einigen Tankstellen in Österreich möglich ist, vor allem an Autobahnen.

Gegenwärtig ist es wichtig, die bestehenden Antriebstechnologien nicht vorzeitig abzuschreiben, sondern vielmehr im Sinne des Klimaschutzes weiterzuentwickeln. Der renommierte Motorenentwickler und Professor Friedrich Indra plädiert in diesem Zusammenhang dafür, Benziner und Diesel weiter zu optimieren. In der Gesamtbilanz seien diese den Elektroantrieben überlegen, zumal auch die Frage der Haltbarkeit und des Recyclings der Batterien noch nicht geklärt ist.