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  Raffinerien: Weichenstellung in Richtung Zukunft

„Business as usual“ heißt es schon lang nicht mehr in der Mineralölindustrie. Das große gemeinsame Ziel ist die Klimaneutralität. Erste wichtige Schritte sind gesetzt und neue, innovative Technologien in den Raffinerien bereits im Einsatz – das liegt vor allem an der Innovationskraft der Branche.

Die Mineralölunternehmen stecken mitten in der Transformation, sie leisten mit zahlreichen Projekten ihren Beitrag zum Erreichen der Klimaziele. Die Technologien sind schon weit fortgeschritten, so wird bereits an der Möglichkeit gearbeitet, wie beispielsweise abgeschiedenes CO2 in den Raffinerien eingesetzt werden kann. Länderübergreifende Kooperationen sowie Pilotprojekte unterstützen die Transformation in eine nachhaltige Zukunft – dabei ist auch der Einsatz von grünem Wasserstoff ein großes Thema, wie das aktuelle Beispiel von Shell zeigt:

SHELL ERFINDT SICH NEU
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Shell will die Zahl der weltweiten Raffinerie-Standorte auf fünf reduzieren und diese in Shell Energy and Chemical Parks transformieren. Dadurch wird die weltweite Produktion fossiler Kraftstoffe bei Shell bis 2030 um 55 Prozent sinken.

Der Energy and Chemicals Park Rheinland (vormals Raffinerie Rheinland) nimmt damit eine Schlüsselrolle im Transformationsprozess des Konzerns ein. Mit bis zu 3.000 Beschäftigten leistet der Park einen wichtigen Beitrag zum Ziel von Shell: bis 2050 oder früher im Einklang mit der Gesellschaft ein Netto-Null-Emissions-Energieunternehmen zu werden. Shell setzt dabei auf starke Partner, etwa bei der Beschaffung und Verarbeitung von Bio-Reststoffen oder Wertstoffen, chemischen Derivaten sowie bei der Verwendung von grünem Wasserstoff in der Industrie. Außerdem geht es um Innovation: So soll ein Energy Campus entstehen, auf dem Start-ups und Forschungseinrichtungen die Entwicklung von Energiewende-Technologien vorantreiben.

Eine große Transformation steht bevor
Der Energy and Chemicals Park Rheinland soll eine Plattform für drei neue nachhaltige Wertschöpfungsketten werden:
  • eine, die ihren Ursprung in Biomasse hat
  • eine, die auf regenerativen Strom und CO2 aufbaut
  • sowie einer Kette, die ihren Anfang in Reststoffen hat, aus dem chemische Grundstoffe für neue Alltagsprodukte entstehen, und damit einen Kreislauf bildet. Ihnen ist gemeinsam, dass sie CO2-ärmere Energie- und Chemieprodukte hervorbringen.

Vor allem grüner Wasserstoff spielt bei der Energiewende in der Sektorkopplung an der Schnittstelle von Mobilität, Industrie und Energiewirtschaft eine vielfältige Rolle. Zum Beispiel wird bereits heute Wasserstoff zum Antrieb von Brennstoffzellen-Fahrzeugen eingesetzt. Der Elektrolyseur bei Shell Rheinland, REFHYNE, ist ein perfektes Beispiel für eine Zusammenarbeit bei der Entwicklung und Umsetzung neuer grüner Technologie. Firmen aus fünf europäischen Ländern liefern die Komponenten. Diese neue Anlage ermöglicht es, einen Teil des Wasserstoffbedarfs über grünen Wasserstoff auf Basis von Strom aus erneuerbaren Energien statt aus Erdgas abzudecken.