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  Sektorübergreifende Wertschöpfungskette als Weg zur Klimaneutralität

Mit „Carbon2ProductAustria“, kurz C2PAT, zeigen die Industrieunternehmen Lafarge, OMV, Verbund und Borealis, wie die branchenübergreifende Zusammenarbeit für die Abscheidung und Nutzung von CO2 (CCU) im großindustriellen Maßstab funktionieren kann.

Bis 2030 wollen die Projektpartner eine Anlage errichten, die die Abscheidung von CO2 aus der Zementherstellung sowie die Fertigung von hoco2-1076818_1920chwertigen Kunststoffen, Olefinen und Kraftstoffen auf Basis erneuerbarer Rohstoffe ermöglicht. Die Schaffung einer sektorübergreifenden Wertschöpfungskette wird die Klimaneutralität, Kreislaufwirtschaft und Innovation in Österreich vorantreiben.

CO2 als Ressource für die industrielle Weiterverwendung
Durch die Umsetzung von C2PAT können die jährlich ausgestoßenen 700.000 Tonnen CO2 des Lafarge Zementwerks Mannersdorf von OMV zur Herstellung von synthetischem Kraftstoff genutzt werden. Darüber hinaus wollen die Partner einen vollständig zirkulären Kreislauf verfolgen. Mit Borealis als wichtiger Partner kann das abgeschiedene CO2 zur Produktion von hochwertigem Kunststoff verwendet werden. Dieser wird auf Basis erneuerbarer Rohstoffe erzeugt und eignet sich insbesondere für Recycling. Damit ermöglicht C2PAT einen nahezu geschlossenen CO2-Kreislauf. Österreichs größtes Stromversorgungsunternehmen VERBUND wird in dem Projekt den Strom und den daraus erzeugten grünen Wasserstoff zum Recycling des abgetrennten CO2 bereitstellen. Mit diesem innovativen Projekt werden die Emissionen in der Zementproduktion signifikant verringert und das Treibhausgas CO2 als wertvolle Ressource für die industrielle Weiterverwendung etabliert. 

Das gemeinsame Projekt ist in drei Phasen angelegt: In Phase 1 evaluieren die Partner einen gemeinsamen Ansatz für die Projektentwicklung, das Geschäftsmodell und die Verfahrenstechnik. Basierend auf den Ergebnissen der Phase 1 wird in Phase 2 ein Cluster von industriellen Pilotanlagen im Osten Österreichs technisch entwickelt und bis 2023 in Betrieb genommen. Phase 3 beinhaltet die vollständige Realisierung des Vorhabens durch Erweiterung auf die volle Größe von 700.000 Tonnen CO2, womit die globale Skalierbarkeit der Technologie demonstriert werden kann.

Gemeinsame Anstrengungen für eine CO2-freie Wirtschaft in Europa
Der Erfolg von C2PAT wird wesentlich davon abhängen, ob die notwendigen finanziellen und regulatorischen Rahmenbedingungen sowohl auf europäischer als auch auf nationaler Ebene geschaffen werden. Mit ihrer ambitionierten Zusammenarbeit zeigen Lafarge, OMV, VERBUND und Borealis eine innovative und tragfähige Lösung für die Transformation hin zu einer CO2-freien Wirtschaft in Europa auf.